~ Persönlichkeit einfach
erklärt ~
START 5-FRAGEN-TEST
BUCH
HINTERGRÜNDE
BLOG + NEWS @TypenTest folgen
Der MBTI (Myers Briggs Type Indicator) ist ein in den USA entwickelter Persönlichkeitstest. Er teilt jeden Menschen einem von 16 Typen zu. Dadurch ist er sehr einfach und unterhaltsam, aber auch fehlerhaft und genügt nicht wissenschaftlichen Kriterien. Mehr dazu unten. Zwar kann man Typenbeschreibungen gut nutzen, um die Persönlichkeit von Menschen vereinfacht darzustellen, in der Realität gibt es diese klar getrennten Typen jedoch nicht. Ein originaler Myers Briggs Test ist nur bei zertifizierten MBTI-Beratern gegen eine Lizenzgebühr für Auswertung + Beratung erhältlich. Allerdings gibt es in Büchern und vor allem im Internet zahllose inoffizielle, kostenlose Variationen des MBTI-Tests. Auf dieser Seite finden sich Links zu diversen Tests, Informationen über und Kritik am MBTI, sowie ein Vergleich zum Typentest. |
Der Typentest Persönlichkeitstest ist eine Neuinterpretation der MBTI Prinzipien mit 32 Typen. Nach aktuellen wisenschaftlichen Erkenntnissen und komplett kostenlos: 5 Fragen Test
Hintergründe dazu finden sich in meinem Buch Menschenkenntnis - Der große Typentest. Darin werden die fünf grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften leicht verständlich erklärt, es enthält einen umfangreichen, wissenschaftlich geprüften Persönlichkeitstest, viele Tipps und Beispiele. ► Buch bei Amazon
Kurze Geschichte des
originalen MBTI
In den USA ist der MBTI Persönlichkeitstest sehr bekannt und wird vielfach zur persönlichen Erkenntnis, Berufs- oder Partnerberatung eingesetzt. Bei uns in Deutschland ist der MBTI dagegen weitgehend unbekannt.
Der MBTI wurde von den Laienpsychologinnen Katharine Briggs und ihrer Tochter Isabel Myers auf Basis der 1921 erschienenen Theorie der psychologischen Typen des Schweizer Psychoanalytikers Carl Gustav Jung entwickelt. Der MBTI versteht sich als Test, mit dem die Jungschen Typen ermittelt werden können.
Die erste offizielle Version des MBTIs erschien 1962 in den USA. Richtig bekannt wurde der Myers Briggs Typindikator aber erst in den 80er Jahren durch die Bücher von David Keirsey, der den MBTI vereinfachte. In den USA sind der MBTI und seine vielfachen Variationen bis heute der am weitesten verbreitete und am häufigsten verwendete Persönlichkeitstest. Das hat weniger mit der Qualität des Tests zu tun, sondern ist viel mehr auf starkes Marketing zurückzuführen.
Seit seiner ursprünglichen Entwicklung vor mehr als 50 Jahren hat sich der MBTI nur wenig verändert. Deshalb hat er in der heutigen, wissenschaftlichen Persönlichkeitsforschung keine Bedeutung. Von Laien wird der Myers Briggs Test aufgrund der klaren Begriffe und des einfachen Systems aber nach wie vor häufig genutzt. Zur Unterhaltung und simplen Erklärung von Persönlichkeitstypen taugt der MBTI mit Einschränkungen, aber zur ernsthaften und tiefer gehenden Einschätzung der Persönlichkeit ist er aufgrund seiner nicht mehr zeitgemäßen Hintergründe nicht geeignet. Mehr dazu in der Kritik-Sektion unten.
Der Typentest basiert unter anderem auf dem gleichen Grundprinzip der Typen wie der MBTI. Auf den ersten Blick wirken beide recht ähnlich, aber im Detail gibt es dennoch viele deutliche Unterschiede. Zwar sind die Typen im Typentest ähnlich beschrieben, der Typentest stützt sich jedoch nicht mehr auf die 90 Jahre alten Theorien von C.G. Jung - wie der MBTI - sondern nutzt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der Big Five, um das Modell der Typen auf einen modernen Stand zu bringen. Die Unterschiede des Typentests zum System des MBTI im Detail, die Wichtigsten zuerst:
Im Typentest gibt es insgesamt 32 Typen, welche generell den 16 Typen im MBTI entsprechen, wobei es aber von jedem Typ eine emotional resistente und eine empfindliche Variante gibt.
Der Typentest basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen des Persönlichkeitsmodells der Big Five - seit mehr als 20 Jahren der Standard der Persönlichkeitsforschung, und beschreibt die Typen daher teilweise sehr unterschiedlich im Vergleich zum MBTI, da sich der Typentest nach modernen Erkenntnissen der Psychologie richtet.
Der Typentest verwendet eigene deutsche Bezeichnungen, um das System verständlicher zu machen. Die Vergleichstabelle dazu findet sich weiter unten auf dieser Seite.
Er ist komplett kostenlos, während der Original MBTI nur über ein teures Lizenzsystem erhältlich ist.
Er bezieht die wichtige fünfte Eigenschaft Neurotizismus / Empfindlichkeit mit ein.
Nicht jeder muss ein bestimmter Typ sein: es gibt auch Zwischentypen und viele Menschen, die bei den Eigenschaften in der Mitte - der Balance - liegen, siehe Blogartikel "Gibt es Typen?". Beim MBTI wird dagegen jeder Mensch auf die eine oder andere Seite einer Eigenschaft gezwungen.
Die Persönlichkeitseigenschaften werden beim Typentest anhand der Big Five Skalen klarer, und im Detail auch unterschiedlich zu Myers Briggs definiert.
Beim Typentest gibt es einen ausführlichen Test mit mehrstufigen Antwortmöglichkeiten, den TypenTest XL.
Er richtet sich nicht wie der MBTI nur nach alten Grundlagen von C.G. Jung, sondern nach aktuellen wissenschaftlichen Tests wie z.B. Hexaco oder IPIP.
Mit Hilfe von Big Five- und anderen Studien wird vieles wissenschaftlich erklärt, siehe z.B. im Blog.
Das veraltete Funktionssystem von Jung findet beim Typentest im Gegensatz zum MBTI keine Verwendung mehr, siehe Blogartikel und Funktionen nach Jung.
Die Stärke einer Persönlichkeitseigenschaft, oder ob man nahe der Mitte liegt, spielt beim Typentest eine entscheidende Rolle. Denn die am stärksten ausgeprägte Eigenschaft ist diejenige, bei der jemand am meisten vom Durchschnitt abweicht (siehe Kapitän der Persönlichkeit). Beim MBTI spielt die Stärke der Ausprägung dagegen keine Rolle.
|
|
Introvertiert - Extrovertiert Praktisch - Theoretisch Hart - Kooperativ Spontan - Geplant |
Introverted - Extraverted Sensing - iNtuition Thinking - Feeling Perceiving - Judging |
Die Typen
DEUTSCH |
ENGLISCH |
DEUTSCH |
ENGLISCH |
DEUTSCH |
ENGLISCH |
DEUTSCH |
ENGLISCH |
ESTP |
ESTJ |
ENFP |
ENTP |
||||
ESFP |
ESFJ |
ENFJ |
ENTJ |
||||
ISTP |
ISTJ |
INFP |
INTP |
||||
ISFP |
ISFJ |
INFJ |
INTJ |
Wer eine moderne, aktuellen Erkenntnissen angepasste Interpretation vom MBTI und Jungs Typen sucht, dem empfehle ich mein Buch Menschenkenntnis - Der große Typentest. Darin werden die grundsätzlichen Persönlichkeitseigenschaften ausführlich erklärt, es enthält einen wissenschaftlich geprüften Persönlichkeitstest und viele Tipps und Beispiele, die über die simple Zuordnung von Typen weit hinaus gehen. ► Buch bei Amazon
Konkret zum MBTI bzw. den 16 Typen gibt es nur wenige deutsche Bücher. Empfehlenswert ist So bin ich eben! von Stefanie Stahl und Melanie Alt (So bin ich eben! Rezension). Die anderen deutschen Bücher sind recht schwach im Vergleich zu den englischen Originalen. Denn im amerikanischen gibt es weit über 100 Bücher zum Thema MBTI und den 16 Typen, z.B. die Bestseller von David Keirsey, Barron-Tieger oder Renee Baron.
Wer sich allgemein für Persönlichkeit und die Forschung
dahinter interessiert, und sich dabei nicht auf den MBTI
beschränken möchte, dem empfehle ich
Persönlichkeit - Warum du bist, wie du bist von
Daniel Nettle, dass sich mit den Big Five
beschäftigt (Meine
Rezension
dazu).
Es gibt viele glühende
Anhänger des MBTI, die ihn gegen alle Zweifel
verteidigen. Allerdings gibt es auch viele Kritiker
und berechtigte Kritikpunkte am MBTI. Allen voran steht der Punkt,
dass beim MBTI jeder Mensch ein bestimmter Typ sein
MUSS
und Zwischentypen oder Menschen die in der Mitte
liegen, nicht berücksichtigt werden. Obwohl es sehr
viele davon gibt und die Wissenschaft ganz klar
zeigt, dass die meisten Menschen mehr oder weniger
Zwischentypen sind.
Der zweite große Kritikpunkt ist die Stagnation des MBTI-Modells, dass sich seit seiner Entwicklung vor mehr als 50 Jahren kaum verändert hat und daher überhaupt nicht dem heutigen Kenntnisstand der Persönlichkeitsforschung entspricht. Zum Beispiel wurde die seit mehr als 50 Jahren bekannte, wichtige Persönlichkeitseigenschaft des Neurotizismus/emotionale Empfindlichkeit bis heute nicht richtig in das Modell integriert, bzw. nur nebenbei in Form eines Stressgrades.
In der akademischen Psychologie und Wissenschaft wird der MBTI größtenteils ignoriert und als horoskopähnlich abgetan (eine gute Zusammenfassung dazu im Artikel Was falsch läuft beim MBTI). Denn seit seiner ersten Veröffentlichung in den 1960er Jahren hat sich der MBTI nur minimal verändert. Der Fragebogen wurde zwar im Detail verbessert, ansonsten hat sich in den letzten 50 Jahren beim MBTI aber nicht viel getan. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten 30 Jahre - wie die Big Five - wurden nahezu komplett ignoriert. Daher basiert das MBTI-Modell auch heute noch auf den mehr als 90 Jahre alten, damals bahn brechenden, aber heute längst überholten Eingebungen von C.G. Jung.
Dabei gäbe es sehr viele Möglichkeiten zur Verbesserung des MBTI:
Die Erkenntnis, dass nicht jeder Mensch exakt einem Typen entspricht und es auch Zwischentypen gibt, siehe "Gibt es Typen?". Damit einhergehend auch die Anerkennung der Tatsache, dass nicht jeder Mensch z.B. ausschließlich extrovertiert oder introvertiert ist, sondern jeder beide Eigenschaften in sich hat, die meisten Menschen sogar nahe der Mitte liegen, und die Stärke der Ausprägung damit eine entscheidende Rolle spielt, siehe Blogartikel hier und hier. Denn sogar Jung sagte bereits vor mehr als 90 Jahren, dass niemand entweder 100% der einen oder 100% der anderen Seite entspricht, sondern irgendwo dazwischen liegt. Bei Myers Briggs wird dies jedoch ignoriert.
Die Überarbeitung und Neudefinierung der schwammigen und vielfach fehlerhaften MBTI-Dimensionen anhand der wissenschaftlich anerkannten Big Five Skalen, bzw. anhand von Erkenntnissen der Persönlichkeitsforschung der letzten 30 Jahre. Für eine Auflistung der Fehler in den MBTI Eigenschaften siehe Artikel Die Fehler in den MBTI-Dimensionen.
Die Abschaffung des veralteten, längst widerlegten und komplett an der Realität vorbeigehenden Systems auf Basis der Jungschen Funktionen, siehe Blogartikel.
Die Anerkennung der Tatsache, dass der Typ/die Persönlichkeit sich im Lauf des Lebens verändern oder schwanken kann. Nicht nur im Test, sondern auch in der Realität, siehe z.B. "Wie sich die Persönlichkeit im Lauf des Lebens verändert".
Die Verwendung einer mehrstufigen Skala für den Test, wie im Typentest XL (= passt vollkommen, - teilweise, - gar nicht, etc.), statt simplen entweder/oder Antwortmöglichkeiten.
Und vieles mehr...
Studien und Quellangaben zu diesen Punkten finden
sich in den verlinkten Blogartikeln.
Möglichkeiten zur Verbesserung des
Myers Briggs Tests gibt es viele, aber diese werden von offizieller MBTI-Seite größtenteils ignoriert. Anstatt sich der Realität und aktuellen Erkenntnissen der Persönlichkeitsforschung anzupassen, wird beim MBTI weiterhin auf alten, längst überholten Mustern beharrt. Leider wird beim MBTI die Realität dem Test angepasst, statt der Test der Realität.
Denn beim MBTI handelt es sich nicht um einen wissenschaftlichen Persönlichkeitstest, der zur Erforschung der Persönlichkeit eingesetzt wird, sondern um einen rein kommerziellen Test. Die Lizenzstruktur des MBTI dient zwar auch der Qualitätssicherung, aber vor allem dient sie dazu, Geld zu erwirtschaften. Das ist an sich nicht verwerflich, doch so lange er sich in seiner veralteten Version verkauft, sieht man keinen Bedarf, den MBTI an aktuelle Erkenntnisse anzupassen. Die hohen Gebühren sind auch einer der Gründe, warum der MBTI in Deutschland weitgehend unbekannt geblieben ist.
Eine weitere Kritik am MBTI aus deutscher Sicht ist die fehlende Eindeutschung. Da man beim MBTI auch im Deutschen die teils unklaren englischen Begriffe (siehe oben) verwendet, ist das System für Deutsche schwer verständlich. Besonders unverständlich ist dies, wenn man bedenkt, dass diese englischen Begriffe ursprünglich Übersetzungen der damals von Jung verwendeten deutschen Begriffe sind. Das ist auch einer von mehreren Gründen, warum der MBTI in Deutschland so unbekannt ist, und der Typentest eigene deutsche Begriffe verwendet. |
Fazit der Kritik:
es ist
es unverständlich, warum sich der MBTI nicht nach
aktuellen Erkenntnissen weiterentwickelt.
Natürlich ist es dem MBTI und vor allem auch David Keirsey hoch anzurechnen, dass er sehr viele Menschen dazu gebracht hat, sich mit ihrer Persönlichkeit zu befassen. Im Gegensatz zu den Big Five sind alle Eigenschaften und Typen im MBTI neutral und sehr positiv beschrieben. Dadurch ist der MBTI wesentlich ansprechender und zugänglicher als die meisten wissenschaftlichen Persönlichkeitstests. Er konzentriert sich auf eine positive Entwicklung, und es gibt unzählige offizielle und vor allem inoffizielle Bücher zum MBTI, die sich mit den verschiedensten Lebensbereichen befassen und Tipps für alle möglichen Lebenssituationen bieten, siehe z.B. Bücher und Quellen.
Auch wenn ich sehr
deutliche Worte gegenüber dem MBTI finde: alle obigen Punkte
sind neutrale Kritik. Der MBTI ist nicht per se
schlecht. Seine Schwäche besteht darin, sich
nie an Neuerungen oder den aktuellen Wissensstand
angepasst zu haben. Natürlich ist auch der
Typentest
nicht frei
von Fehlern und Kritik, z.B. kann man dessen
eigene Begriffe für die Eigenschaften mögen oder auch
nicht.
Allerdings ist der Typentest im Vergleich zum MBTI
ein nicht-kommerzieller Test, von dem sämtliche
Inhalte frei zugänglich sind, und der sich bemüht, die
veraltete Typologie mit neuen wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu vereinen und zu verbessern.
Ähnliche Themen: Reiss Profile, Berufstest, Disg, Enneagramm, Charakterstärken-Test
►STARTSEITE ►HINTERGRÜNDE
►ETKS Komiker ►ETKG Lehrer ►ITKS Träumer ►ITKG Psychologe ►ETHS Erfinder ►ETHG Kommandeur ►ITHS Denker ►ITHG Wissenschaftler
►EPHS Macher ►EPKS Entertainer ►IPHS Handwerker ►IPKS Genießer ►EPHG Direktor ►EPKG Gastgeber ►IPHG Inspektor ►IPKG Fürsorger